Die Geschichte zum Hof
Acht Hausmannsstellen waren es, deren Ursprünge sich noch heute in alten Registern namentlich nachweisen lassen und damit Auskunft über die Besiedlung des Dorfes Wiefelstede geben. Die Hausleute hatten sich in unmittelbarer Nähe der Kirche und auf dem Brink nieder gelassen. Im Laufe der späteren Jahrhunderte kamen die Köter, Brinksitzer und Heuerleute hinzu, die nach und nach die Esche besiedelten.
Dazu gehörte auch die alteingesessene Familie Küpker auf ihrem Hof am Kleiberg.
Aber im Zuge der weiteren Entwicklung wurde es vielen landwirtschaftlichen Betrieben zu eng im Dorf. So wurde 1970 auch der Küpker-Hof ausgesiedelt und seitdem in Hellermoor weiter betrieben. Das Grundstück mit den alten Gebäuden ging in den Besitz der Gemeinde über, die ein neues Domizil für ihren Bauhof benötigte.
Fast zwei Jahrzehnte starteten die Mitarbeiter von dort, um die anfallenden Arbeiten an den öffentlichen Anlagen und Einrichtungen im Gemeindegebiet zu erledigen und damit für ein gepflegtes Erscheinungsbild zu sorgen.
Aber das Ausmaß der Arbeiten, die vom Bauhof zu erledigen waren, wurde mit der Zeit immer größer, so dass die vielfältigen Aufgaben nur noch mit einem Neubau an der Stahlstraße zufriedenstellend und wirtschaftlich zu erfüllen waren. Die alten Gebäude am Kleiberg standen damit für eine anderweitige Verwendung zur Verfügung.
Die Aktivitäten des Ortsbürgervereins Wiefelstede e.V. hatten sich ebenfalls erheblich ausgeweitet und der Wunsch nach einem eigenen Vereinshaus wurde immer stärker. Da bot sich natürlich der alte Bauhof an. Die zunächst reichlich kühne Idee hatte sich in den Köpfen der Beteiligten festgesetzt. Es folgten zahllose Zusammenkünfte, in denen die Möglichkeit der Realisierung eines Dorfgemeinschafshauses erörtert wurden. Alles, was im Vorfeld eines solchen Vorhabens vorbereitend zu klären, abzusprechen, zu regeln und zu beantragen war, fand in der ersten Hälfte des Jahres 1991 seinen Abschluss.
Die Gemeindeverwaltung konnte endlich grünes Licht für den Beginn der Bauarbeiten geben, die dann am 24. August 1991 mit dem Abnehmen der Dachziegel von dem Stallgebäude ihren Anfang nahmen. Der Ortsbürgerverein hatte sich zu umfangreichen Eigenleistungen verpflichtet.
Die Bauarbeiten waren zu einem Anliegen der ganzen Dorfgemeinschaft geworden. Viele Mitglieder des Ortsbürgervereins und auch anderer Vereine und die Freiwilligen Feuerwehr, Firmen und viele Einzelpersonen waren in den folgenden Monaten unermüdlich und selbstlos für die gemeinsame Sache im Einsatz.
Mit berechtigtem Stolz konnte der Vorsitzende Edzard Pauly am 11. Dezember 1992 bei der offiziellen Einweihung das überaus gelungene Vorhaben als Jahrhundertwerk des Ortes Wiefelstede vorstellen.
Am 23. und 24. Januar 1993 konnten dann die Vereine und die Bevölkerung das neue "Haus des Gastes" in Augenschein nehmen.
In den folgenden Monaten füllte sich das Haus mit Leben. Die Abteilungen des Ortsbürgervereins belegten ihre festen Termine und auch der Spielmannszug fand hier ein neues Zuhause.
Ob man auf altvertrauten Binsenstühlen an schweren Holztischen unter den mit alten Geräten ausgestatteten Hillen sitzt oder sich um das offene Kaminfeuer gruppiert, immer bieten sich Gelegenheiten für anregende Gespräche im Haus des Gastes, das zugleich auch das anheimelnde Vereinshaus ist.
Bis zum Jahre 2008 war auch die Touristik Wiefelstede e.V. im Haus des Gastes untergebracht. Nach deren Umzug in das Rathaus wurde es erforderlich, den Namen des Hauses den tatsächlichen Gelegenheiten anzupassen. Der Ortsbürgerverein startete im Oktober 2009 eine Umfrage in der Bevölkerung, die große Resonanz fand und eine Vielzahl von Namensvorschlägen erbrachte. Auf dem Neujahrsempfang am 17. Januar 2010 wurde dann der neue Name bekannt gegeben. Das ehemalige "Haus des Gastes" heißt jetzt "Hof Kleiberg".
(Teilweise Auszug aus "50 Jahre Ortsbürgerverein Wiefelstede e.V." von Wilfried Harms)
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